Schon früh am Morgen um ca. 06:30 Uhr, als es begann hell zu werden, packte ich meine Sachen und fuhr wieder los, auf dem direkten Weg nach Hamburg. Gegen 16 Uhr kam ich dann völlig fertig zu Hause an.
Ein Trauerspiel, schon der 2. Urlaub, den ich aus irgendwelchen Gründen nicht beendet hatte. Das kratzte doch sehr am Ego. Aber es sollte sich bald ändern…
Als ich später in den Ort Wippra zurück fuhr und Geld holen wollte, stellte ich fest, das meine EC Karte nicht mehr funktionierte. Ein Anruf bei der Sparkasse, brachte nur so viel zu Tage, das wohl mein Konto gesperrt worden war. Mehr konnte und wollte man mir aus Datenschutzgründen per Telefon nicht sagen. Hier saß ich nun, ca. 500km von zu Haus enfernt, mit dem letzten 10€ Schein in der Tasche und überlegte wie es weiterging. Nach kurzer, reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss auf direktem Wege nach Hause zurück zu fahren. Notfalls auch die ganze Nacht durch. Mein Tank war noch voll und ich konnte noch ca. 2 mal tanken. Eine Campingplatzübernachtung war dann nicht mehr drin. So fuhr ich als gegen 17Uhr aus Wippra los, immer gen Norden, solange das Wetter und das Licht es zuließen… Kurz hinter Halberstadt überkam mich die Müdigkeit und auch die Dunkelheit kam langsam immer mehr. Mehrere km suchte ich nach einer geeigneten Stelle, wo mich in der Dunkelheit keiner sehen würde. In einer verlassenen alten Obst Plantage seitlich der B79, kurz hinter Athenstedt wurde ich fündig. Als ich mein Zelt aus dem Anhänger geholt und aufgebaut hatte, war es inzwischen auch völlig dunkel. Ich hoffte sehr das mich hier keiner sah. Völlig müde schlief ich sehr schnell ein.
Nach einem Zwischenstop in Elbingerode ( Frühstück ) und einem weiteren Stop in Thale ( Reparatur der Anhängerkupplung ), kam ich gegen 14:45Uhr in fast strömenden Regen an der Talsperre Wippra an.
Nach weiteren kurzen Zwischenstops an der Köhlerhütte und bei Pulman City, wo ich mir zwischen den ganzen Harleys mit meinem Roller mehr als merkwürdig vor kam und daraufhin das weite zog, kam ich später in Sorge an.
Jetzt ging es wieder zurück über Elbingerode bis zur Rappbode Talsperre. Auf dem Besucheparkplatz sollte das Abstellen meines kleinen Rollers 5€ kosten. Das habe ich nicht eingesehen und bin erstmal weiter Richtung Staumauer. Dort sah ich eine kleine Plattform, wo der Roller gut hinpassen würde. Verbotsschilder gab es auch keine, allerdings war der Kantstein extra so hoch gewählt das Motorräder hier nicht hoch kommen können. Das hielt mich allerdings nicht davon ab, den nur knapp 60kg schweren dort rauf zu heben. 😉
Am nächsten Morgen ging es wieder Solo in den Harz. Als Erstes stand der Höhlenort Elbingerode / Rübeland auf dem Plan. ein Besuch der Höhlen war aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich. Dennoch hat der Ort seinen Reiz…
Anschließend ging es weiter die steile Abfahrtsstr. hinunter nach St. Andreasberg, bis hin zur Sommerrodelbahn. Hier bin ich als Kind schon immer gern gefahren. So habe ich mir es nicht nehmen lassen, trotz meiner knappen finanziellen Situation zumindest einmal zu fahren.
Jetzt ging es die ganze Streck an der Okertalsperre nach Altenau zurück und weiter in Richtung Nationalpark, bis zum Dammgraben. Das Wasser ist immer noch so klar, das man bis auf den Grund sehen kann, leider auch unwahrscheinlich kalt.
Weiter ging es über den Höhenzug bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nach Altenau. Trotz Handschuh froren Hände und Gesicht fast ein. In Altenau waren es dann schon wieder 5°C.
Jetzt ging es an den steilen Aufstieg über die große B4 von Braunlage nach Torfhaus, die höchste Stelle. Und es wurde immer kälter. In Torfhaus herrschten Temperaturen um 1°C. Dort traf ich auf eine Gruppe Motorradfahrer auf dem Weg nach Italien. Die schauten nicht schlecht als dort ein kleiner Roller an kam.
An der Wurmberg Seilbahn bin ich nochmal angehalten. Gefahren bin ich dort allerdings nicht, was finanzielle Gründe hatte, sowie auch aus Zeitgründen. Aber sehenswert, ist die zur Zeit größte Kabinenseilbahn des Harzes dennoch.
Grenze Braunlage, ein Grenzübergang den es nicht gegeben hat, denn die heutige B27 endete von Westen her an dieser Stelle. Dennoch war hier die Grenze und eine Erinnerung ist es Wert.
Am frühen Morgen nach ausgiebiger Dusche warm angezogen, denn es waren gerade mal 3°C und es sollte im einstelligen Bereich bleiben hier. Der Roller konnte soweit abgerüstet werden, weil ich ab jetzt vorerst Solo durch den Harz unterwegs sein wollte. Das war besser für Motor und Getriebe.
Jetzt war ich endlich im Nationalpark Harz. Am Bahnhof in Drei Annen, legte ich eine längere Pause ein. Ganz schön hoch hier oben. Das war mit dem Roller samt Anhänger schon eine reife Leistung. Mehrmals musste ich stehen bleiben, damit auf den steilen bergauf Strassen das Getriebe nicht überhitzt. Umso wichtiger war die Pause für den Roller…
Am kommenden Morgen dann ausgiebig geduscht und wie immer schnell alles zusammengepackt. Da es die ganze Nacht geregnet hatte, war die komplett Zeltausrüstung nass. Nützte ja nichts, musste es erstmal so gut wie möglich eingepackt werden. Vielleicht war ja bald besseres Wetter…
Noch ziemlich früh am Tag, aber dennoch sehr geschafft aufgrund des miesen Wetters, kam ich gegen 14 Uhr an meinem Tagesziel am FKK-Campingplatz der Gemeinschaft Sonnenfreunde e.V. in Braunschweig an. Dann gab es erstmal Mittagessen auf der Bordküche.
Mein 1. Etappenziel dieses Tages war die Schleuse Sülfeld am Mittellandkanal. Auf dem Weg dahin musste ich mich aufgrund mehreren starken Regenschauern mehrfach unterstellen.
Nach einer regenreichen Nacht, war dann Früh am Morgen des 3. Tages schnell alles wieder eingepackt und nach einer warmen Dusche konnte es dann weitergehen…
Gegen 17 Uhr kam ich an meinem Ziel, dem Waldcamp Südheide in Sprakensehl/Masel an. Ein sehr schöner versteckter Campingplatz. Leider gibt es diesen Platz inzwischen nicht mehr…
Das 1. Etappenziel des Tages war das Schiffshebewerk in Scharnebek am Elbe-Seitenkanal. Schon oft hab ich es gesehen, ja selbst mehrere Male mit meinem Vater dort durchgefahren. aber es fasziniert mich jedes mal aufs Neue wie dieses Wunderwerk der Technik funktioniert.
Nachdem die ersten Kilometer, aufgrund der Unerfahrenheit des großen Gewichts vom Anhänger etwas holprig und noch sehr langsam begannen, legte ich am Elbdeich urz hinter Curslack eine kleine Pause ein. Ich kontrollierte nochmal das ganze Fahrzeug, aber alles war fest und stabil… So konnte es weiter gehen.
Da auf dem Cockpit von diesem Roller, mein Navi nicht hielt, habe ich mich auf die Suche nach anderen Möglichkeiten gemacht. Als ich mir neue Spiegel gekauft hatte, die ein sehr langes Schraubgewinde hatten, das man entsprechend kürzen konnte, hat mich das auf folgende Idee gebracht: Die Gewinde nicht kürzen, sondern das verbleibende Stück dazu zu nutzen, 2 Bolzen nach außen zu führen und dort 2 Rohrschellen anzubringen, woran ich ein Stück 1/2″ verzinktes Rohr vorspannte. Das ganze insgesamt dann schwarz gestrichen und schon sah es fast so aus, als wenn es dazu gehörte.
Da mir das Wurfzelt von 2014 doch ein bisschen zu klein war und ein Wurfzelt aufgrund der gefalteten Maße als „Scheibe“ schwer im Anhänger zu transportieren war, musste ein neues Zelt her. Ich probierte es mit einem orangenen Kuppelzelt von Real für 29,95€.